Erste Hilfe bei Blutzuckerentgleisungen:
So handeln Sie richtig
Erste Hilfe bei Blutzuckerentgleisungen: Über- und Unterzucker erkennen und handeln
Blutzuckerentgleisungen sind lebensbedrohliche Zustände, die insbesondere bei Menschen mit Diabetes auftreten können. Zu den häufigsten Formen zählen Überzuckerung (Hyperglykämie) und Unterzuckerung (Hypoglykämie). Beide Zustände erfordern schnelles und gezieltes Handeln. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Symptome erkennen und die richtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten.
Was ist eine Blutzuckerentgleisung?
Blutzuckerentgleisungen entstehen durch einen zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckerspiegel.
- Hyperglykämie (Überzuckerung): Der Blutzuckerwert ist zu hoch (oft über 180 mg/dl).
- Hypoglykämie (Unterzuckerung): Der Blutzuckerwert ist zu niedrig (unter 70 mg/dl).
Beide Zustände können durch unregelmäßige Medikamenteneinnahme, Ernährungsfehler, Stress oder Infektionen ausgelöst werden.
Symptome erkennen
Hyperglykämie (Überzuckerung)
- Starker Durst.
- Häufiges Wasserlassen.
- Trockene Haut und Mundtrockenheit.
- Müdigkeit und Schwäche.
- Übelkeit, Erbrechen oder Bauchschmerzen.
- Atem riecht nach Aceton (bei schwerer Hyperglykämie).
Hypoglykämie (Unterzuckerung)
- Heißhunger und Zittern.
- Schwitzen und Blässe.
- Herzrasen.
- Verwirrtheit oder Konzentrationsprobleme.
- Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeit (bei schwerer Hypoglykämie).
Erste-Hilfe-Maßnahmen
Bei Hypoglykämie (Unterzuckerung)
- Blutzucker messen: Falls möglich, den aktuellen Wert feststellen.
- Schnelle Energiezufuhr:
– 20-30 g Zucker (z. B. Traubenzucker, Saft oder zuckerhaltige Getränke) geben.
– Nach 10-15 Minuten erneut messen.
– Falls nötig, die Zuckergabe wiederholen. - Bewusstlosigkeit: Bei Bewusstlosigkeit die stabile Seitenlage anwenden und sofort den Notruf 112 wählen. Auf keinen Fall Nahrung oder Getränke geben.
Bei Hyperglykämie (Überzuckerung)
- Blutzucker messen: Den aktuellen Wert feststellen.
- Flüssigkeitszufuhr: Viel Wasser trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
- Insulin: Falls die betroffene Person Insulin verwendet, bei Bedarf die verordnete Dosis verabreichen.
- Notruf: Bei starker Überzuckerung oder Anzeichen einer Ketoazidose (z. B. Acetongeruch im Atem) den Notruf 112 wählen.
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Wichtige Hinweise
- Bleiben Sie ruhig: Panik kann die Situation verschlimmern.
- Betroffene beruhigen: Oft können sie selbst wichtige Hinweise geben, z. B. zur Insulindosis oder früheren Ereignissen.
- Keine Nahrung bei Bewusstlosigkeit: Dies kann zu Erstickung führen.
Prävention von Blutzuckerentgleisungen
Regelmäßig Blutzucker messen und dokumentieren.
- Medikamente und Insulin wie verordnet einnehmen.
- Ausgewogene Ernährung und Bewegung in den Alltag integrieren.
- Bei Krankheit oder Stress frühzeitig den Arzt konsultieren.
Blutzuckerentgleisungen können schwerwiegende Folgen haben, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Mit dem richtigen Wissen und den passenden Erste-Hilfe-Maßnahmen können Sie in einer Notfallsituation schnell handeln und Leben retten. Denken Sie daran: Im Zweifel immer den Notruf 112 wählen!
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